Vorlesung, Dienstag, 13-15 Uhr, Hörsaal 6, Neues
Institutsgebäude, Innrain 52A
POLITISCHE PHILOSOPHIE I: DEMOKRATIE
Beschreibung:
Die Lehrveranstaltung bietet einen Überblick über die verschiedenen
Demokratiemodelle und nimmt eine kritische Analyse im Hinblick auf die
grundlegenden Prinzipien der Menschenrechte vor. Grundfragen der
Rechtsstaatlichkeit werden im Zusammenhang mit dem Problem demokratischer
Legitimation erörtert. Diese wird im Spannungsfeld von direkter und
repräsentativer Demokratie und im Bezug auf die aktuellen Debatten über
das Paradigma der Demokratie beschrieben.
Behandelte Einzelthemen (Auswahl): −
Geschichte des Repräsentationsbegriffes; − kritische Analyse von
Repräsentationstheorien im Zusammenhang mit der philosophischen
Problematik des Idealismus; − das demokratische Paradigma bei Rousseau; −
Strukturvergleich zwischen repräsentativem und plebiszitärem System; − die
Theorie der Volkssouveränität und ihre rechtstheoretischen Implikationen;
− Rechtsgeltung und Repräsentation; − Analyse und Strukturvergleich
aktueller politischer Systeme im Hinblick auf die Dichotomie von direkter
und repräsentativer Demokratie; − die Demokratie in der "Realverfassung":
Analyse der österreichischen Problematik; − Demokratie und technische
Zivilisation; − Demokratie und Globalisierung; − Anwendung des
demokratischen Paradigmas auf die zwischenstaatlichen Beziehungen; −
Legitimationskrise der repräsentativen Demokratie und Fragen der
Demokratiereform.
Die Vorlesung wird im Sommersemester 2006
weitergeführt (Politische Philosophie II: Theorie der internationalen
Beziehungen). Beide Vorlesungen können getrennt besucht werden.
Literatur:
Eine ausführliche Liste mit
Literaturhinweisen ist zu Semesterbeginn im Sekretariat des Institutes für
Philosophie erhältlich.
Einführende Literatur (Auswahl):
-
Benjamin BARBER, Strong Democracy.
Los Angeles 1984.
-
Rodney BARKER, Political Legitimacy and the State. New York 1990.
-
Werner T.
BAUER, Krise der Demokratie – Zukunft der Demokratie.
Österreichische Gesellschaft für Politikberatung und Politikentwicklung (ÖGPP),
Wien, April 2003.
-
Christian BAY, Foundations of the Liberal Make-believe. Some
Implications of Contract Theory versus Freedom Theory, in: Inquiry,
Bd. 14 (1971), S. 213-243.
-
Norberto
BOBBIO, Die Zukunft der Demokratie.
Berlin 1988.
-
Noam CHOMSKY, Deterring Democracy. London/New York 1991.
-
Anthony
GIDDENS, Jenseits von Links und Rechts. Die Zukunft radikaler
Demokratie. Frankfurt a.M. 21997.
-
William GREIDER, Who Will Tell the People. The Betrayal of American
Democracy.
New York
1992.
-
Jean-Marie
GUÉHENNO, Das Ende der Demokratie.
München/Zürich 1994.
-
Hans KELSEN,
Vom Wesen und Wert der Demokratie. Aalen 1963 (Neudruck 2. Aufl.).
-
Martin
KRIELE, Recht
−
Vernunft − Wirklichkeit. Berlin 1990.
-
Gerhard
LEIBHOLZ, Das Wesen der Repräsentation und der Gestaltwandel der
Demokratie im 20. Jahrhundert. Berlin 31966.
-
Walter
LIPPMANN, Public Opinion.
With a New Introduction by Michael Curtis.
New
Brunswick
(NJ)/London 1991.
-
Bernd MANIN, The Principles of Representative Government. Cambridge
1997.
-
Jörg Paul
MÜLLER, Demokratische Gerechtigkeit. Eine Studie zur Legitimität
politischer und rechtlicher Ordnung.
München 1993.
-
Jean-François REVEL (unter Mitarbeit von Branko Lazitch), So enden die
Demokratien. München/Zürich 1984.
-
Jean-Jacques ROUSSEAU, Du contrat social ou principes du droit
politique. (Oeuvres choisies.) Paris 1954.
-
Joseph
SCHUMPETER, Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie. Bern 1946.
-
Alexis de
TOCQUEVILLE, Demokratie in Amerika. Grundlagen und Kritik. Wien
1950.
-
Michael
ZÜRN, Regieren jenseits des Nationalstaates. Globalisierung und
Denationalisierung als Chance.
Frankfurt a.M. 1998.
Einführende Literatur von Hans Köchler:
Modus:
Vorlesung mit mündlicher Prüfung.
Beginn: 11. Oktober 2005.
Lehrveranstaltung für Hörer aller Fakultäten.
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Seminar, Dienstag,
15-17 Uhr, Seminarraum 15, Institut für
Philosophie, Innrain 52A, 8. Stock
RECHT UND GERECHTIGKEIT
gem. m. Christoph Wurnitsch
Beschreibung:
Im Seminar sollen die wichtigsten Rechtstheorien im Hinblick auf die Frage
der Gerechtigkeit diskutiert werden. Dabei geht es vor allem um die
Auseinandersetzung zwischen Rechtspositivismus und Naturrechtslehre über
das Wesen und die Begründung der Rechtsnorm. Die Problematik von Recht und
Vergeltung wird im Zusammenhang mit den unterschiedlichen Auffassungen
über die Natur der Rechtsnorm zu erörtern sein. Weiters soll die Dichotomie
von Legalität und Legitimität analysiert und im Hinblick auf ihre
Auswirkungen auf die politische Ordnung diskutiert werden. Das Problem der
Gerechtigkeit wird sowohl im innerstaatlichen wie im internationalen
Kontext behandelt, wobei der Frage nach dem Verhältnis von Recht und Macht
besondere Bedeutung zukommt.
Fragestellungen (Auswahl):
-
Der Begriff der Rechtsnorm
-
Recht als normative Zwangsordnung nach Kelsen
-
Das Problem der "Grundnorm" in der Rechtstheorie von Hans
Kelsen
-
Das Problem einer rationalen Normenbegründung
-
Die Abgrenzung von Recht und Moral
-
Naturrecht und Rechtspositivismus
-
Rechtspositivismus und das Problem der Gerechtigkeit
-
Zusammenhang von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie
-
Legalität und Legitimität
-
Strukturvergleich aktueller Gerechtigkeitstheorien
-
Recht und Macht: Die Dichotomie von Rechtsgeltung und
Effektivität
-
Gerechtigkeits- und Staatsutopien / Strukturvergleich
-
Die Rechtsnatur des Völkerrechts
-
Recht und Macht im Völkerrecht: Das Problem der
internationalen Gerechtigkeit
-
Die normenlogische Stellung der Menschenrechte im
innerstaatlichen Recht und im Völkerrecht
Literaturvorschläge:
Modus:
Referat mit schriftlicher Arbeit, welche vor Semesterende
abzugeben ist. Von den Teilnehmern können
zusätzliche hier nicht angeführte Themen eingebracht werden. Die
endgültige Themenliste wird in der Vorbesprechung erarbeitet. Eine Teilnahme ist nur im
Zusammenhang mit einem Referat möglich. Für die Benotung wird neben der
schriftlichen Arbeit das Referat und die Diskussionsteilnahme
herangezogen.
Koordination:
Christoph
Wurnitsch
Vorbesprechung:
11. Oktober 2005.
Lehrveranstaltung für Hörer aller Fakultäten.
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Seminar, Dienstag,
17-19 Uhr, ./.
DIPLOMANDEN- UND DISSERTANTENSEMINAR
Beschreibung:
Lehrveranstaltung für alle
Studenten, die eine Diplomarbeit oder Dissertation am Institut für
Philosophie übernommen haben.
Modus:
Die Teilnehmer sind aufgefordert, ein Exposé ihrer
Diplomarbeit bzw. Dissertation zu präsentieren und dieses in einer
anschließenden Diskussion im Kollegenkreis näher zu erläutern. Für jede
Präsentation ist ein Thesenblatt vorzubereiten.
Vorbesprechung: 11. Oktober 2005 am Institut für
Philosophie (Dienstzimmer Prof. Köchler).
Persönliche Anmeldung erforderlich.
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