|
Professor Dr. Hans Köchler
Institut für Philosophie der
Universität Innsbruck
|
DAS LEIB-SEELE-PROBLEM IN DER EUROPÄISCHEN PHILOSOPHIE Beschreibung: Die Vorlesung vermittelt einen Überblick über die in der europäischen Philosophie seit Platon entwickelten Grundpositionen zum Verhältnis von Leib und Seele, wobei besonderes Augenmerk auf den Leib-Seele-Dualismus gelegt wird. Im Anschluss an einen historischen Überblick werden die Fragestellungen der Gegenwartsphilosophie erläutert. Insbesondere werden Theorieansätze zur Überwindung des Dualismus in der phänomenologischen Philosophie besprochen. Des weiteren werden Problemstellungen der modernen Hirnforschung in ihrer Relevanz für die Leib-Seele-Problematik untersucht. Auf der Grundlage der philosophischen Positionen zum Leib-Seele-Problem werden sodann die existenziellen, psychoanalytischen und metaphysischen Aspekte der Todesproblematik erörtert und neuere Thesen zur Unsterblichkeitsproblematik thematisiert. Abschließend werden Fragen der angewandten Ethik erörtert, die aus den unterschiedlichen Positionen zur personalen Identität resultieren. Aus dem Inhalt: – Die Grundlegung des Leib-Seele-Dualismus in der griechischen Philosophie (Platon, Aristoteles); – Die Leib-Seele-Relation aus der Sicht der Phänomenologie (Husserl, Heidegger); – Hypothesen zur Leib-Seele-Relation in der modernen Hirnforschung (Rohracher, Eccles, Linke); – Die Implikationen des Leib-Seele-Dualismus für die Todesproblematik; – Existenzielle und metaphysische Aspekte der Todesproblematik (Simmel, Heidegger, Scheler); – Thesen zu Tod und Fortleben im Kontext der Gegenwartsphilosophie (Tipler); – Aus den Positionen zum Leib-Seele-Problem resultierende Fragen der angewandten Ethik (die Frage nach der Identität der Person im Zusammenhang mit der Organtransplantation; Problematik der Todesdefinition, etc.). Einführende Literatur: Modus: Beginn: 5. Oktober 2004. Lehrveranstaltung für Hörer aller Fakultäten.
Eine Liste mit
Literaturhinweisen ist zu Semesterbeginn im Sekretariat des Institutes für
Philosophie erhältlich. |
AUSGEWÄHLTE FRAGEN DER ANGEWANDTEN ETHIK Beschreibung:
(Im Seminar kann aus Zeitgründen nur eine Auswahl der hier angeführten Themen behandelt werden.) Literatur: Eine Liste mit Literaturvorschlägen wird im Sekretariat vor Semesterbeginn aufgelegt. Ausgewählte Literatur zur Kontroverse um den ethischen Status des Menschen angesichts der Möglichkeiten der modernen Technik (einschließlich der Medizin): Modus: Referat mit schriftlicher Arbeit, welche vor Semesterende abzugeben ist. Die Themen sollen in den ersten beiden Sitzungen von den Teilnehmern gemeinsam erarbeitet werden. (Von den Teilnehmern können zusätzliche, hier nicht angeführte Themen eingebracht werden.) Eine Teilnahme ist nur im Zusammenhang mit einem Referat möglich. Für die Benotung wird neben der schriftlichen Arbeit das Referat und die Diskussionsteilnahme herangezogen. Vorbesprechung: 5. Oktober 2004.
|
DIE PHILOSOPHISCHEN GRUNDLAGEN DES DIALOGES DER ZIVILISATIONEN / THE PHILOSOPHICAL FOUNDATIONS OF CIVILIZATIONAL DIALOGUE
gem. m. Christoph Wurnitsch Beschreibung: Zunächst sollen die Grundlagen des kulturellen Selbstverständnisses im Zusammenhang mit der Dialektik des Selbstbewusstseins (Subjekt-Objekt-Dialektik) herausgearbeitet und die Grundzüge der Kulturhermeneutik mithilfe der Methode von Hans-Georg Gadamer ("Wahrheit und Methode") kritisch reflektiert werden. Weiters wird Samuel Huntingtons These vom "Konflikt der Zivilisationen" im Kontext von Kulturphilosophie, Ethik und internationaler Politik zu untersuchen sein. Die ideologischen Aspekte dieses Paradigmas sollen in der aktuellen weltpolitischen Konstellation – und im Hinblick auf den von westlichen Theoretikern konstatierten Antagonismus von Islam und Christentum – analysiert werden. Mögliche Einzelthemen: – Das Paradigma des Zivilisationskonfliktes bei Samuel Huntington; – Die Wiederbelebung des Freund-Feind-Schemas in der politischen Theorie einer „Neuen Weltordnung“: Carl Schmitt im neuen Kleid?; – Philosophisch-hermeneutische Grundlagen des Kulturdialoges; – Gadamers „Wahrheit und Methode“ als Grundlage einer universalen Kulturhermeneutik?; – Die Bedeutung der Kultur in den internationalen Beziehungen: Kultur als Faktor der Machtpolitik?; – Der Topos vom Konflikt der Zivilisationen: Fallbeispiel Islam-Christentum; – „Orientalismus“ und Eurozentrismus im Kontext des aktuellen internationalen Diskurses; – Die Kontroverse um „asiatische Werte“ in der Debatte über Eurozentrismus und die Universalität der Menschenrechte. Diese Aufzählung soll durch die studentischen Teilnehmer erweitert werden. Literatur (Auswahl): Eine Liste mit zusätzlicher Literatur wird zu Semesterbeginn im Institutssekretariat aufgelegt. Modus: Referat (in deutscher oder englischer Sprache) mit schriftlicher Arbeit, welche vor Semesterende abzugeben ist. Die Themen sollen in den ersten beiden Sitzungen von den Teilnehmern gemeinsam erarbeitet werden. Eine Teilnahme ist nur im Zusammenhang mit einem Referat möglich. Für die Benotung wird neben der schriftlichen Arbeit das Referat und die Diskussionsteilnahme herangezogen.
Vorbesprechung: 5. Oktober 2004.
|